Die Anfänge der Ammersee-Dampfschifffahrt 90 Jahre Schaufelraddampfer "Dießen" Der Beginn der Dampfschifffart auf dem Ammersee geht bis in das Jahr 1876 zurück. Zwölf ruhige dießener Bürger, scherzweise "die zwölf Apostel" genannt, hatten ihren langjährigen Wunsch verwirklicht - ein Dampfschiff für den Ammersee. Sie erwarben in Heilbronn ein 19 m langes und 2 m breites Flußdampfschiff, die "Omnibus", die dort auf dem Neckar fuhr. Nach einem kleinen Umbau begab sich die "Omnibus" auf die erste Probefahrt, die, aus Sicherheitsgründen, immer schön nahe am Ufer entlang führte. Drei Tage nahm die erste Ammerseeumfahrung des Dampfers in Anspruch. Am ersten Tag wurde Utting, am zweiten Stegen erreicht, am dritten Tag traf das Schiff im Heimathafen Dießen wieder ein. Nach Gründung der Aktien-Damschifffartgesellschaft "Ammersee" erschien am 1.Juli 1879 der erste Fahrplan. Unter dem Besitz Maffeis entwickelte sich die Dampfschifffart immer mehr, sie wurde sowohl für den Gütertransport, besonders aber auch von den Wallfahrern, die auf den heiligen Berg Andechs wollten, benutzt. Der bayerische Staat löste den Gesamtbesitz im Jahre 1906 ab. Am 27. Juli 1908, also vor mehr als 90 Jahren lief der Schaufelraddampfer "Dießen" in Stegen vom Stapel. Im Sommer 1973 verkehrte die "Dießen" als letztes kohlenbeheiztes Dampfschiff Bayerns auf dem Ammersee. Nach dem Umbau auf Dieselmotoren gilt sie weithin als begehrtes Ausflugsschiff. Die verschiedenen Rundfahrten zwischen 75 Minuten und drei Stunden, sowie vor allem die Sonderrundfahrten, wie River-Boat-Shuffle-Fahrten, "Musikdampfer-Fahrten" zählen heute zu den beliebtesten Freizeit- und Ausflugsvergnügungen am Ammersee. Die Ammerseeflotte, mit den vier Schiffen "Dießen", "Schondorf", "Herrsching" und "Utting" verkehrt jeweils von Ostern bis Mitte Oktober eines Jahres. |